Der Wunsch nach dem Magneten

September 17, 2019

Themenabend der CDU Altstadt: Innenstadtkaufleute und Center-Manager diskutieren über Kaufkraft und Rezepte gegen Leerstände

Von Nicole Sielermann

Bad Oeynhausen. Seit Jahren ist die schwächelnde Innenstadt ein Thema. Doch die Bad Oeynhausener Kaufmannschaft scheint ratlos, wie sie sich gegen Werre-Park und Inter- net-Shops behaupten kann. Das zumindest lässt laut CDU- Mitglied Rainer Printz der Themenabend der CDU Alt- stadt in der Gaststätte Bayernglück erahnen. Wollten die Anwesenden, rund 20 Gäste aus Politik, Kaufmannschaft und Interessierten, doch vom Center-Manager des Werre-Parks, Torben Schultz, wissen, welche Ideen er für die Innenstadt habe. Doch ein Allheil- mittel hatte Schultz, trotz zahl- reicher Arbeitsstationen in ver- schiedenen Städten, nicht pa- rat, so Printz, stellvertretender Vorsitzender der CDU Altstadt. Und überzeugt von Bad Oeynhausen schien Schultz auch nicht. Zumindest der Weg vom Werre-Park in die Innenstadt habe ihn nicht be- geistert, verriet er den Anwe- senden. Seine Tür, so betonte er, sei aber immer offen für eine Zusammenarbeit mit der Kaufmannschaft der Innen- stadt. Nach Angaben von Schultz nimmt der Kern der Werre-Park-Besuchern eine Anreise von 15 bis 20 Minuten auf sich. Mögliche Kunden gebe es 800.000 im Umkreis von 45 Minuten Anfahrt.

Die Geschäftsinhaber der Innenstadt suchen weiter nach Ideen, auch eine solche Kauf- kraft in die Stadt zu locken. Zu- letzt hatte die Initiative Innenstadt vier Mal eine „Blue Night“ auf die Beine gestellt, doch eine Neuauflage in 2018 scheiterte, weil 2017 5.000 Euro in der Kasse fehlten und die Händler nicht bereit waren, das Finanzloch auszugleichen.

Auch eine Baustellenparty, anlässlich der Baustelle in der Viktoriastraße, kam nicht zustande. „Die Eingabe an die Stadt scheiterte, weil die Pläne zu kurzfristig waren“, hat der stellvertretende Vorsitzende der CDU Altstadt, Rainer Printz, erfahren.

Nun soll es einen neuen Versuch für eine solche Party geben – parallel zur Innenstadt-Pflasterung in der Klosterstraße. „Diese Party wollen die Händler rechtzeitig auf den Weg bringen, weil eine Umsetzung nicht so schnell machbar ist“, hat Printz erfahren. Zumal es wohl auch eine Landesförderung für eine solche Innenstadt-Aktionen gebe.

Mieten, Verträge, Engagement der Eigentümer, die fehlende Flexibilität mancher Vermieter – all das wurde im „Bayernglück“ diskutiert. „Viele altbekannte Missstände“, kommentierte CDU- Fraktionschef Kurt Nagel.

Und Christian Barnbeck wies in diesem Zusammenhang erneut auf die Sogwirkung des Kurparks hin. Er müsse mehr in den Mittelpunkt rücken – und könne so Gäste locken, von denen auch die Innenstadt profitiere. Von den jüngeren Gäs- ten des Abends gab es vor allem Lob für die gastronomi- schen Angebote, die abends einlüden, in die Stadt zu gehen. Letztendlich aber vermissen sie für eine Shoppingtour Waren für eine jüngere Ziel- gruppe.

Und dann kamen sie doch noch, die Ideen. So schlug Center-Manager Torben Schultz ein gemeinsames Projekt, zum

Beispiel auf musikalischer Ebene vor. Dafür kann er sich Bühnen im Kurpark, im Siel, der Innenstadt und im Werre-Park vorstellen. Die Innenstadthändler wissen zudem um die große Bedeutung des Weih- nachtsmarktes und können sich außerdem für die Stadt das Profil „Entschleunigtes Leben und Einkaufen“ vorstellen.

Ein Wunsch aber ist groß: Der Wunsch nach einem Ma- gneten, der Kaufkraft in die In- nenstadt zieht und von dem letztendlich alle profitieren. Doch ohne Leerstandsma- nagement, bei dem alle an einem Strang ziehen, werde das schwer, so Printz zum Fazit..

Quelle: Neue Westfälische Bad Oeynhausen, Nicole Sielermann

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